UNSERE GESCHICHTE
Hand in Hand mit den ersten politischen Gehversuchen vollzog sich 1946 der Aufbau der Jungen Union im heutigen Nordrhein-Westfalen. Da die Gründungsakteure teilweise verstorben sind oder aus der Jungen Union herausgewachsen sind, ist es nicht leicht die exakte Geschichte zusammenzutragen.
Die im Folgenden dargestellten Chroniken sollen Euch einen Einblick in die vergangenen Jahrzehnte der Jungen Union unseres Bundeslandes ermöglichen.
Die Landesvorsitzenden
Die Junge Union (JU) ist Europas größte politische Jugendorganisation. Sie blickt auf 70 bewegte Jahre zurück.
1946 gründete Achim-Helge von Beust, der Vater von Hamburgs späterem Bürgermeister, die Abteilung Jugend der noch jungen Hamburger CDU. Wenig später, im Jahr 1947 erfolgte dann die offizielle Gründung als Junge Union Hamburg, erster Landesvorsitzender wurde von Beust (sen.). Insgesamt 19 Vorsitzende haben seitdem die Geschicke des Verbandes lenken dürfen, darunter bekannte Namen wie der spätere JU-Bundesvorsitzende Jürgen Echternach (1964-1970), Dirk Fischer (1970-1977), Hamburgs späterer Bürgermeister Ole von Beust (1977-1983), Klaus-Peter Hesse (1993-1998) und der heutige CDU-Fraktionsvorsitzende in der Hamburgischen Bürgerschaft, André Trepoll (2002-2007). Erste Frau an der Spitze des Verbands war übrigens Susanne Rahardt (1983-1986), die damit gleichzeitig erste weibliche Landesvorsitzende der JU Deutschlands wurde.
Waren die frühen Jahrzehnte der JU Hamburg noch geprägt von den Aufbauarbeiten der Stadt nach Kriegsende sowie vom beginnenden Wirtschaftswunder unter den CDU-Bundeskanzlern Konrad Adenauer und Ludwig Erhard, so standen in den 1970er Jahren die Ostverträge, Warschauer- und Moskauer Vertrag sowie der Grundlagenvertrag für das Deutsch-Deutsche Verhältnis im Mittelpunkt der politischen Diskussionen des Verbandes. Ein Highlight der JU Hamburg war sicherlich der Deutschlandtag 1973 – das nächste Mal haben wir ihn 2015 in Hamburg ausrichten dürfen. Auch der Kauf des Ludwig-Erhard-Hauses im Jahr 1974 war für die JU ein besonderer Moment, bekam man dort doch einen eigenen Sitzungssaal sowie Büros. Die JU galt als liberaler Gegenpol zur konservativen Hamburger CDU.
In den achtziger Jahren hatte sich die JU zu einer modernen Großstadtorganisation entwickelt und vertrat entsprechende Positionen auf Bundesebene. Ein Artikel der Bremer Zeitung bezeichnete die Gruppe um den damaligen Landesvorsitzenden Sven Hielscher (1987-19190) als Rocker, im Bundesverband war man als Hansebolschewiken bekannt. In den 1990er Jahren stand dann natürlich die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes im Mittelpunkt. In der Wendezeit hatte die JU Hamburg viel Wahlkampfunterstützung und politische Aufbauarbeit in Mecklenburg-Vorpommern geleistet sowie die Gründung neuer Landesverbände in Ostdeutschland unter dem damaligen JU-Bundesvorsitzenden Hermann Gröhe unterstützt. In der Hamburger CDU übernahm mit Dirk Fischer (CDU-Landesvorsitzender) und Ole von Beust (CDU-Fraktionsvorsitzender in der Bürgerschaft) eine neue JU-Generation das Ruder in der Hamburger CDU. Diese personelle Neuaufstellung der Mutterpartei prägte damit auch die Arbeit des Jugendverbandes.
Ganz anders gestaltete sich die Arbeit dann die politische Arbeit Anfang der 2000er Jahre. Die CDU regierte Hamburg, erstmals seit 44 Jahren. Erster Bürgermeister war Ole von Beust. Nach dem Koalitionsbruch und einem engagierten Wahlkampf konnte 2004 sogar die absolute Mehrheit errungen werden. Viele JU’ler waren erstmals im Parlament oder konnten als Abgeordnetenassistenten wertvolle Erfahrungen sammeln. Auch ich bekam die Gelegenheit und war in dieser Legislatur als Mitarbeiter eines Abgeordneten tätig. In diese Zeit fällt auch die Forderung der Jungen Union, U- und S-Bahnen am Wochenende nachts durchfahren zu lassen. Mehr als 10.000 Unterschriften wurden gesammelt und schließlich beschloss die Bürgerschaft die Umsetzung. Ein großer Erfolg für die Junge Union.
Mit dem Machtwechsel im Rathaus 2011 stellte sich auch die JU neu auf. Im April wurde ich zum neuen Landesvorsitzenden gewählt, nachdem ich vorher vier Jahre als Kreisvorsitzender die JU Eimsbüttel leiten durfte. In der Opposition angekommen, stellten sich auch für uns als Jugendorganisation neue Herausforderungen. Viele Mitstreiter hatten sich beruflich weiterentwickelt, die CDU war unter Schock. Entsprechend groß waren die Anstrengungen, Aufbauarbeit zu leisten und den Verband fit für die Zukunft zu machen. Die Mühen zahlten sich aus: So wurden wir 2012 und 2013 immerhin erfolgreichster Landesverband der Jungen Union Deutschlands in Sachen Mitgliedergewinnung, haben den Deutschlandrat 2013 mit EU-Kommissar Günther Oettinger und den Deutschlandtag 2015 mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und vielen weiteren prominenten Politikern an die Elbe geholt. Bei den Aufstellungen zu den Bezirksversammlungswahlen, der Bürgerschaftswahl 2015 sowie bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 2014 und den Bundestagswahlen 2017 haben wir als Junge Union eine wichtige Rolle gespielt und dabei auch einige Mitglieder in die Parlamente bringen können, bzw. kämpfen aktuell dafür. Immer wieder haben wir mit inhaltlichen Impulsen die Debatte innerhalb der CDU Hamburg und darüber hinaus belebt. Das ist ebenso wichtig, wie auch die personelle Erneuerung der Partei, beides hört nie auf und gehört zu den Kernaufgaben der Jungen Union.
Autor:
Carsten Ovens, MdHB
Ehemaliger Landesvorsitzender der JU
Quelle: https://www.carsten-ovens.de/70-jahre-junge-union-hamburg/
Foto: Tobias Koch
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